Eine gute Aufnahme ist der Grundstein für einen amtlichen Mix und ein fettes und druckvolles Mastering. Nachfolgend möchte ich ein paar Dinge diesbezüglich loswerden und den einen oder anderen Ratschlag geben, falls Ihr Eure Sachen selbst aufnehmen wollt oder für die Sessions ein Studio anmietet, um die Spuren am Ende beispielsweise von mir mischen zu lassen.

Ich selbst habe die Möglichkeit, in verschiedenen Studios zu arbeiten und betreibe seit 2011 ein mobiles Tonstudio, welches mit hochwertigem Equipment ausgestattet ist und Euch somit die Möglichkeit gibt, ohne logistischen Aufwand in Euerm Heimatort aufzunehmen, insofern ein dafür geeigneter Raum vorhanden ist..

Bevor Ihr Eure Songs einspielen wollt, solltet Ihr diese selbstredend bestmöglich einstudiert und geprobt haben, denn Studiozeit ist kostbar und vor allem teuer. Auch wenn Ihr die Aufnahmen möglicherweise im Proberaum mit passendem Equipment selbst durchführen werdet, solltet Ihr zu dem Zeitpunkt, an dem Ihr Euch entscheidet, die Songs auf Band (oder die Festplatte) zu bringen, gut vorbereitet sein, so dass die Arbeiten schnell und effizient voranschreiten und Ihr vor allem Spaß an den Sessions habt, statt Euch über Defizite aufgrund mangelhafter Vorbereitung zu ärgern und daran festzubeißen.

Solltet Ihr Euch für ein Studio entscheiden, um die Aufnahmen durchzuführen, geht man in der Regel davon aus, dass die Betreiber etwas von der Auswahl der richtigen Mikrophone verstehen, sich mit ihrem Equipment auskennen und Euch auch hilfreiche Ratschläge beim Einspielen geben können. Mittlerweile jedoch tendiert der Trend vieler junger und neuer Bands aufgrund der immer preiswerter werdenden Recordingsoftware, die obendrein auch immer einfacher zu bedienen ist, in Richtung Proberaum, wo dann die Aufnahmen selbst durchgeführt werden. Hierbei sind natürlich einige wichtige Sachen zu beachten, um die Spuren ordentlich aufzunehmen und Euer Material bestmöglich umzusetzen. Nachfolgend versuche ich Euch ein paar hilfreiche Tipps zu geben, falls Ihr die Kohle nicht aufbringen könnt, für die Aufnahmen ein Studio zu nutzen:

Lasst Euch beraten bei der Auswahl der Mikrophone ! Die Auswahl des passenden Equipments ist neben guter Vorbereitung der wichtigste Faktor Eurer Aufnahmequalität ! Hierfür besteht in der Regel die Möglichkeit, sich von Studios oder Musikalienhändlern Mikrophone auszuleihen, um diese für die Sessions zu nutzen.

Desweiteren solltet Ihr entscheiden, ob Eure Raumakkustik für die Aufnahme in Ordnung ist oder Ihr eher bei Freunden, deren Proberaum eventuell besser gedämmt ist, einspielen werdet. Ein Keller mit Steindecke beispielsweise ist eher ungeeignet, aber auch da lässt sich notfalls Abhilfe mit Decken und Dämmmaterial aller Art schaffen, um einen direkten und trockenen Sound während der Aufnahme zu erzielen.



Solltet Ihr zum ersten Mal mit Recordingsoftware und Multitracksoundkarten arbeiten, empfehle ich beim Einrichten und Einstellen ebenfalls Hilfe und Beratung von Kollegen, die sich damit auskennen. Eine versaute Aufnahme mit Phasendrehern oder übersteuerten Signalen auf den Spuren lässt sich in den meisten Fällen nicht mehr korrigieren und groß ist der Ärger, wenn man tage- oder wochenlang sein Material mit Schweiß und Blut eingespielt hat, um am Ende feststellen zu müssen, dass man daraus kein gutes Endergebnis machen kann.

Achtet also beim Einstellen darauf, dass die einzelnen Spuren gut ausgesteuert sind, jedoch keine Clippings entstehen. Gebt lieber etwas weniger Pegel, aber geht dafür sicher, dass nichts in den roten Bereich schießt.

Führt auf jeden Fall Testaufnahmen der einzelnen Instrumente durch, bevor Ihr Euch entscheidet, das komplette Album (oder Demo) einzuspielen ! Lasst Euch hierbei auch Zeit bei der richtigen Positionierung der Mikrophone ! Gerade beim Schlagzeug sollte man darauf achten, dass alle Felle gut gestimmt sind (und gegebenenfalls abgeklebt werden, um beispielsweise ein Dauervibrieren des Standtoms zu vermeiden) und die Mikrophone jeweils so nah wie möglich an den abzunehmenden Toms etc. angebracht werden. Als Faustregel für die Anzahl der zu verwendenden Mikrophone für ein Standardset gilt folgendes:

- Bassdrum (innen)
- Snare (oben)
- Snare (unten)
- Tom 1 (oben)
- Tom 2 (oben)
- Tom 3 (oben)
- Overhead (links)
- Overhead (rechts)
- Ride
- Hihat

Sollte Euer Raum einen guten und druckvollen Klang besitzen, können auch noch zwei weitere Mikrophone aufgestellt werden, um den Gesamtsound im Raum aufzunehmen. Dies macht am Ende einen sehr natürlichen Sound aus und kann im Mix anteilig berücksichtigt werden, um auf Konserveneffekte zu verzichten.

Nachdem Ihr Testaufnahmen des Schlagzeuges gemacht habt, empfiehlt es sich, alle Spuren einzeln abzuhören und zu kontrollieren, ob die Signale sauber und ohne viel Übersprechen (Verhältnis des eigentlichen Aufnahmesignals zum hörbaren Rest des Sets auf der jeweiligen Spur) aufgezeichnet worden sind. Sollte alles passen, schreiten wir zum nächsten Schritt und stellen den Bass ein.

Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Tieftöner gut in Szene zu setzen. Ich persönlich bevorzuge die Abnahme des Bassverstärkers mit einem Mikrophon, um den Sound, den sich der Basser mühevoll eingestellt hat, auch zu reproduzieren. Weiterhin wird ein DI-Signal aufgezeichnet, um am Ende die Möglichkeit zu haben, aus beiden Signalen ein Mischverhältnis zu erzeugen oder der DI-Spur nachträglich einen virtuellen Amp zuzuweisen. Nutzt bitte keine Kompressoren oder Limiter, welche an den meisten Bassverstärkern vorhanden sind ! Erfahrungsgemäß ist es so, dass diese nicht sehr genau arbeiten und in leisen Passagen lediglich das Grundrauschen und Brummen des Amps nach oben gezogen wird. Arbeiten wie Kompression etc. fallen in den Bereich der Abmischung und sollten Euch während der Aufnahme nicht interessieren. Es geht hier lediglich darum, ein sauberes Signal aufzunehmen.



Nun sind wir bei den Gitarren angelangt und hier gibt es beinahe unzählige Möglichkeiten, was die Auswahl und Positionierung der Mikrophone etc. betrifft, aber ich möchte Euch kurz meine Variante nahelegen.

Nutzt für die Abnahme des Gitarrenverstärkers mehrere Mikrophone ! Somit hat man am Ende die Möglichkeit, entweder ein Mischsignal aus allen Spuren zu erzeugen oder sich für das am besten klingende Signal zu entscheiden. Folgende Variante hat sich bei einer 4 x 12"-Box für mich in den letzten Jahren größtenteils bewährt:

- Mikrophon 1 (direkt auf die Kalotte eines Speakers gerichtet, 10 cm Abstand)
- Mikrophon 2 (auf die Pappe eines anderen Speakers gerichtet, 10 cm Abstand)
- Mikrophon 3 (im Raum platziert, 1 bis 2 Meter Abstand zur Gitarrenbox)

Somit besteht die Möglichkeit, aus allen drei Signalen einen Sound zu mischen, der dem, der aus der Box erschallt, recht nahe kommt.

Bitte mischt die drei Signale nicht selbst über eine Subgruppe zusammen und nehmt sie gar auf eine einzige Spur auf ! Möglicherweise können durch die Verwendung von mehreren Mikrophonen Phasenverschiebungen auftreten, die dann nicht mehr korrigiert werden können ! Legt also am besten für jede Gitarre gleich drei ordentlich benannte Spuren an, dann kann auch nichts schiefgehen.

Beim Gesang gibt es nicht allzuviel zu beachten. Ihr solltet Euern Schreihals dennoch nicht gerade vor einer kahlen Betonwand platzieren, sondern ihn möglichst mit Dämmmaterial (Decken, Matratzen etc.) umgeben, so dass ein sauberes und trockenes Signal aufgezeichnet werden kann. Außerdem wird der Gesang grundsätzlich ohne Effekte wie beispielsweise Hall oder Delay aufgenommen, da das Signal bei der Abmischung noch komprimiert wird ! Hier empfiehlt es sich, Wünsche zu diversen Effekten auf dem Anschreiben zu vermerken oder in einer Mail darauf hinzuweisen, wie Ihr Euch das am Ende vorstellt.



Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass Aufnahmen ausschließlich in umkomprimierten Formaten durchgeführt werden (WAV oder AIFF beispielsweise). Bitte nutzt nicht aus Gründen der Platzsparung Formate wie mp3, WMA oder OGG ! Zu groß sind die Verluste, was die eigentlichen Spurinformationen betrifft und am Ende wäre es schade, wenn man dort qualitative Abstriche machen müsste. Als Samplingrate und Bittiefe für eine CD-Produktion beispielsweise haben sich 44.1 kHz und 24 bit bewährt, mit denen man ausgezeichnet arbeiten kann.

Solltet Ihr bezüglich der Durchführung Eurer Aufnahmen Fragen haben, könnt Ihr mich gern kontaktieren. Ich stehe Euch mit meinem langjährigen Know How zur Verfügung und bin stets betrebt, das Optimum aus einer Session herauszuholen und meine Unterstützung anzubieten.

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